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Wie kann Integration gelingen und welchen Beitrag kann Feuerwehr leisten?

Flucht und Asyl

Als im Sommer 2015 die Zahl der Schutzsuchenden massiv anstieg, waren auch viele Feuerwehren im Land in die Nothilfe mit eingebunden. Ein erster Kontakt war so hergestellt und schnell wurde klar, dass nicht nur die akute Hilfe geleistet werden musste, sondern in den teils schnell gebauten Containerdörfern oder sonstigen Unterkünften auch der Brandschutz nicht vernachlässigt werden durfte. Die dezentrale Verteilung der Geflüchteten in die Fläche führte dazu, dass in fast jedem auch noch so kleinen Ort in Schleswig-Holstein alsbald einige Geflüchtete untergebracht waren.

An vielen Orten begann man Kontakte zu knüpfen, die auch immer wieder zu Eintritten in die Freiwilligen Feuerwehren führten. Seitens des Landesfeuerwehrverbandes wurde mit der Hanseatischen Feuerwehrunfallkasse schnell geklärt, dass für Geflüchtete wie für jedes andere Mitglied den Unfallschutz garantiert war, was Handlungssicherheit für die Wehrführungen und Vorstände bedeutete. Die Aufnahme der neuen Mitbürger war dabei eine Win-Win-Situation. Die Feuerwehr profitierte durch die Verstärkung der Gruppe und die Geflüchteten wurden schnell in die Gemeinschaft eingebunden und lernten so auch die deutsche Sprache oft wesentlich schneller.

Die Erfahrungen, die Feuerwehren und Jugendfeuerwehren in den ersten Monaten gesammelt hatten, wollten wir für alle Feuerwehren und Jugendfeuerwehren im Land bündeln. Die Idee, eine Broschüre zu der Thematik "Flucht & Asyl" zu erstellen, war schnell geboren. Dem Aufruf folgten über zehn Mitglieder aus den Feuerwehren. Auch das Landesjugendforum beteiligte sich und traf sich zu einer Extrasitzung. So entstand eine Handreichung mit Tipps und Erfahrungsberichten, geschrieben von Feuerwehr für Feuerwehr.

Warum das Thema beim LFV?

Der LFV SH möchte die Feuerwehren im Land unterstützen, wenn es Beratungsbedarf gibt, wie man Menschen mit Migrationshintergrund in die Feuerwehr integriert oder überhaupt erstmal anspricht, um sie für ein Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr zu begeistern. Dabei spielt für uns weniger eine Rolle, wie lange die Menschen bereits in Deutschland leben, ob sie also erst vor kurzer Zeit zu uns gekommen sind oder bereits in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland leben.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden wir nicht drumherum kommen, uns für Menschen zu öffnen, die nicht unbedingt immer dem gleichen Kulturkreis angehören. Dass dies gelingen kann sehen wir landauf landab in den Freiwilligen Feuerwehren, die bereits Menschen mit Migrationshintergrund in ihren Reihen haben. Verständigungsprobleme, die es eventuell anfangs gibt, wenn Menschen noch nicht allzulange in Deutschland leben, kann man auf kreative Art und Weise lösen. Wir wollen Ängste und Sorgen zerstreuen, wenn es darum geht, neue Mitglieder zu gewinnen und insgesamt eine Win-Win-Situation zu schaffen, in der beide Seiten einen Nutzen aus der Mitgliedschaft ziehen: Die Feuerwehren dadurch, dass sie engagiertes, neues Personal bekommen und den Menschen mit Migrationshintergrund dadurch, dass sie durch ihr Engagement besser integriert werden und insgesamt die Anerkennung in der Bevölkerung durch ihr Mitwirken in einer gemeinnützigen Organisation wie der Feuerwehr gestärkt wird.

Bei Fragen oder der Notwendigkeit von Informations- und Fortbildungsangeboten zu der Thematik stehen wir gerne zur Verfügung. Bei Bedarf kommen wir auch gerne vor Ort vorbei. Eine kleine Abendeinheiten zum Thema interkulturelle Kommunikation lässt sich zum Beispiel auch problemlos an einem Dienstabend im Feuerwehrgerätehaus durchführen, wenn Interesse besteht.